Lebensmittel-Einzelhandel trotzt dem Online-Trend

Dies habe einschneidende Folgen für die Standorte und Formate im Ladeneinzelhandel. „Gewinner werden Einkaufsstätten sein, die sich den Bedürfnissen ihrer Kunden entsprechend der Einbindung in deren Alltag sowie ihren individuellen Mobilitätsmustern anpassen und das entsprechende Sortiment in der richtigen Lage und mit der richtigen Verkehrsanbindung anbieten“, kommentiert Eike Hartmann, Director Projects bei Statista und verantwortlich für die Verbraucherbefragung, die Ergebnisse der Analysen.

Die aktuellen Entwicklungen zeigten einmal mehr, wie die Nahversorgungsimmobilie mit der Deckung von Grundbedürfnissen nicht nur weitgehend unabhängig von äußeren Einwirkungen agiert, sondern sogar ein Stück weit von Krisen profitieren könne. „Die schnelle Überlastung von E-Food-Services im Zuge der Krise zeigt zudem, dass es im Lebensmittelsektor keine Kapazitäten für ein deutliches Anwachsen des Onlinehandels gibt, der noch immer kaum über ein Prozent Umsatzanteil hinauskommt“, heißt es in der Mitteilung.

Vor allem mangele es an Geschäftsmodellen, mit E-Food auch nur ansatzweise Profitabilität zu erzielen. Pure Online-Player wie Gourmondo oder allyouneedfresh haben demnach erst vor Kurzem für immer ihre Onlineshops geschlossen. Rewe und Edeka seinen mittlerweile auch im Netz Platzhirsche – und versuchen ihre Onlinekunden zum Click & Collect zu bewegen, also zur Bestellung und Abholung vor Ort: Die entsprechenden Umsätze finden in den jeweiligen Filialen statt.

„Fels in der Brandung“

Diese Parameter haben die Nahversorgungsimmobilie in der Einschätzung von Jones Lang LaSalle (JLL) schon vor der aktuellen Krise zu einem begehrten Investmentprodukt gemacht. Sandra Ludwig, Head of Retail Investment bei JLL: „2019 sind knapp 2,5 Milliarden Euro in Nahversorgungsimmobilien investiert worden. Dies entspricht einem Anstieg von fast 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und der Trend geht weiter.“

Entsprechend entwickeln sich die Renditen: Während sich bei den Shoppingcentern der Strukturwandel mittlerweile auch sehr deutlich in den gehandelten Preisen zeige, haben sich die Spitzenanfangsrenditen für Nahversorger aufgrund der großen Nachfrage mittlerweile auf bis zu 4,2 Prozent abgesenkt. „Es davon auszugehen, dass sich der Lebensmitteleinzelhandel auch in der Krise und sicherlich danach ein Stück weit als ‚Fels in der Brandung‘ unter den Immobilienanlagen darstellen wird“, so die Mitteilung.

Neuer Habona-Fonds

Die auf diese Branche spezialisierte Habona hat derweil in der vergangenen Woche einen weiteren Publikumsfonds in den Vertrieb gegeben, der Investitionen in kleinere Nahversorgungszentren, Lebensmittelvollversorger und -discounter in Deutschland plant.

Der Habona Deutsche Einzelhandelsimmobilienfonds 07 hat ein geplantes Eigenkapitalvolumen von 50 Millionen Euro und strebt bei einer Laufzeit von elf Jahren einen Gesamtrückfluss an die Anleger von 155 Prozent der Einlage (vor Steuern) an. Die Mindestbeteiligung liegt bei 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio. Als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) fungiert Hansainvest aus Hamburg.

Foto: Habona

 

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