Warum Anleger von der Alterung profitieren

Die Weltbevölkerung wird immer älter und obwohl dadurch der Anteil der Arbeitnehmer sinkt, können Investoren davon profitieren. Warum das so ist und welche Sektoren besonders wichtig werden: Gastbeitrag von Marc Homsy Danske Invest

Marc Homsy ist Leiter des Anlagenvertriebs Deutschland bei Danske Invest.
Marc Homsy: „Die Silver Economy beeinflusst die künftige Konjunkturentwicklung in vielen verschiedenen Branchen.“

„Alle wollen länger leben, aber niemand möchte alt werden.“ So lautet ein Zitat Benjamin Franklins, ein 1706 geborener und 1790 gestorbener US-amerikanischer Schriftsteller, Wissenschaftler und Staatsmann.

Könnten wir Benjamin Franklin eine Grußbotschaft in die Vergangenheit schicken, würde sie sowohl gute als auch schlechte Nachrichten beinhalten. Eine gute Nachricht ist, dass wir heute wesentlich länger leben als zu Franklins Zeiten. Die durchschnittliche Lebensdauer hat sich seit damals ungefähr verdoppelt. Eine schlechte Nachricht ist dagegen, dass wir immer noch alt und gebrechlich werden und Bedarf an Pflege und der Behandlung unserer Gebrechen und Krankheiten haben.

Megatrend Demografie

Längere Lebenszeiten sind ein sogenannter Megatrend. Seine ökonomischen Auswirkungen werden – in Analogie zu ergrauten Haaren – unter den Begriff „Silver Economy“ (silberne Wirtschaft) zusammengefasst. Dahinter steckt ein konjunktureller Wachstumsbereich mit erheblichem Potenzial. Daher lohnt es sich, ihn auch bei Entscheidungen der Kapitalanlage ins Auge zu fassen.

Offiziellen Statistiken zufolge gab es 2017 weltweit 962 Millionen Menschen, die mindestens 60 Jahre alt waren. Diese Zahl dürfte bis 2050 auf 2,1 Milliarden und bis 2100 auf 3,1 Milliarden Menschen steigen. Die Altersgruppe der über 60-Jährigen wächst damit schneller als alle jüngeren Altersgruppen – und sie besitzt einen großen Konsumbedarf, der gedeckt werden muss. Für Anleger eröffnet dies interessante Möglichkeiten.

Konsum im Ruhestand

Die Silver Economy lässt sich in mehrere Unterthemen aufteilen. Erstens meint der Begriff alles, was Freude bereitet, wenn wir unseren Ruhestand genießen wollen. Vergnügungen, für die wir mehr Zeit haben, wenn wir zu arbeiten aufgehört haben, aber körperlich immer noch leistungsfähig und belastbar sind. Dazu zählt Unterhaltung, beispielsweise in Form von Restaurantbesuchen, Kultur, Freizeitaktivitäten und Reisen – vielleicht sogar gemeinsam mit Kindern und Enkeln.

Seite zwei: Wachsende Sektoren

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