DIW Berlin erwartet geringere Rentenbeiträge in 2015

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erwartet für die Deutsche Rentenversicherung einen Jahresüberschuss von zweieinhalb Milliarden Euro – trotz der erheblichen Mehrausgaben für die Rente mit 63 und die Mütterrente. Die Forscher sehen daher gute Chancen für eine Beitragssenkung in 2015.

DIW-Präsident Marcel Fratzscher: „Eine demografische Reserve könnte die Beitragsentwicklung über längere Zeit stabilisieren und künftige Beitragszahler und Generationen zumindest etwas entlasten.“

Der Beitragssatz zur Rentenversicherung könnte zu Beginn des kommenden Jahres um 0,6 Prozentpunkte auf 18,3 Prozent sinken, teilt das DIW Berlin mit.

Hohe Schwankungsreserve macht Beitragssenkung möglich

Die Forscher stützen ihre Prognose auf die gute Kassenlage der Deutschen Rentenversicherung: Demnach könnte die sogenannte Schwankungsreserve in der Rentenkasse am Jahresende 2015 – bei unveränderten Beitragssätzen – um fast acht Milliarden Euro über der Referenzmarke von anderthalb Monatsausgaben liegen, erklärt das DIW.

Die Schwankungsreserve werde bereits gegen Ende dieses Jahres die obere Grenze übersteigen, prognostizieren die Wissenschaftler. Damit könnte der Beitragssatz zur Rentenversicherung nach geltender Rechtslage zu Beginn des kommenden Jahres um jene 0,6 Prozentpunkte sinken.

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Das DIW Berlin teilte auf Basis seiner am Mittwoch erscheinenden „Herbstgrundlinien 2014“ mit, dass die Deutsche Rentenversicherung im ersten Halbjahr des laufenden Jahres „mit einem deutlichen Überschuss“ abgeschlossen habe.

„Trotz der milliardenschweren Mehrausgaben für die Rente mit 63 und die Mütterrente, die im zweiten Halbjahr auf die Versicherung zukommen, werden am Jahresende auch für das Gesamtjahr schwarze Zahlen stehen“, verlautet das Institut. Es werde mit einem Jahresüberschuss von zweieinhalb Milliarden Euro gerechnet. Das Vermögen der Rentenkassen prognostiziert das DIW zu Ende 2014 bei über 36 Milliarden Euro.

Guter Arbeitsmarkt beschert Rentenkasse hohe Einnahmen

„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist gut und dürfte es auch im kommenden Jahr bleiben“, sagt DIW-Finanzexpertin Kristina van Deuverden. „Das beschert der Rentenversicherung hohe Einnahmen.“

Seite zwei: DIW-Forscher schlagen „demografische Reserve“ vor

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