Wirecard: Gewinnprognose überraschend angehoben

Das rasante Wachstum des Zahlungsabwicklers Wirecard stimmt den Dax-Neuling für das Gesamtjahr zuversichtlicher. Nach einem starken ersten Quartal schraubt das Unternehmen um Vorstandschef Markus Braun die Erwartungen nach oben.

Berichte zu Untersuchungen rund um Unregelmäßigkeiten in der „Financial Times“ hatten Ende Februar deutliche Kursverluste zur Folge.

Das wegen Bilanzierungsproblemen unter Druck stehende Management geht nun von einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in diesem Jahr von 760 bis 810 Millionen Euro aus, wie das Unternehmen am Mittwoch in Aschheim bei München mitteilte.

Die Anhebung der Prognose ist bei Wirecard zwar fast schon Gewohnheit, diesmal hatten Börsianer das mehrheitlich aber nicht auf dem Zettel.

Vorher hatte Braun 740 bis 800 Millionen Euro angepeilt, Analysten kalkulierten im Schnitt mit 764 Millionen Euro und damit dem unteren Ende des neuen Ausblicks. Grund für die angehobene Prognose sei das Wachstum im eigenen Geschäft, aber auch jüngste Zukäufe, hieß es vom Unternehmen.

Kunden bleiben trotz Störfeuer treu

Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten um rund zwei Prozent zu, nachdem der Kurs bereits am Vortag um mehr als fünf Prozent gestiegen war.

Die teilweise befürchtete Kundenzurückhaltung sei trotz der vielen Störfeuer im ersten Quartal nicht eingetreten, schrieben Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank. Stattdessen habe Wirecard gut abgeschnitten.

Wirecard profitiert vom ungebrochenen Trend hin zu elektronischen Zahlungen vor allem beim Onlineshopping. Die Zahl der angeschlossenen Händler kletterte von rund 279 000 Ende des Vorjahrs auf 293.000.

Seite zwei: Starkes Wachstum aus eigener Kraft

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