Wohnimmobilien: Blasenindex stagniert, Rückschlagspotenzial sinkt

Haussymbole in Blasen und eine Hand mit Nadel
Foto: Shutterstock
Immobilienblase: Wahrscheinlichkeit nimmt ab.

Trotz fallender Preise – noch ist es zu früh, vollständig Entwarnung zu geben, was die Gefahr des Platzens von Immobilienblasen bedeutet.

Die Blasengefahr ist noch da, aber ihr Ausmaß wird kleiner: Das Rückschlagpotential nimmt ab, dank steigender Mieten müssen die Kaufpreise dazu weniger stark sinken.

Mieten und Preise nähern sich an

Der empirica-Blasenindex (s.u.) zeigt die regionale Verbreitung einer Blasengefahr. Hier hat sich bislang wenig verändert: es gibt recht stabil mehr Kreise mit Blasengefahr als ohne.

Das Rückschlagpotential (s.o.) dagegen zeigt die Brisanz der Blasengefahr. Und dort kam es ganz klar zu einer Trendwende: in den Top7-Städten hat der Preisanstieg im vierten Quartal nur noch einen Vorsprung von 40% gegenüber dem Mietanstieg; das war zuletzt im vierten Quartal 2019 der Fall, im ersten Quartal 2022 waren es noch 49%.

Die Indexwerte für 2022q4 Neben dem Gesamtindex stagnieren auch die Teil-Indices Vervielfältiger, Fertigstellungen + Baukredite (jeweils +0). Lediglich der Teil-Index Preis-Einkommen steigt noch leicht an (+1 Pkt.; Abb. unten).

Der Gesamtindex stagniert sowohl bundesweit als auch in Wachstumsregionen sowie Schwarmstädten (+0 Pkt.). Lediglich in Schrumpfungsregionen steigt er leicht an (+1; obere Abb.).

Das Rückschlagpotential sinkt weiterhin. Es misst die prozentuale Kluft zwischen Anstieg Kaufpreise für ETW und Mieten (untere Abb.). Bundesweit liegt es nur noch bei 29% (vor 2 Quartalen bei 33% | vor 3 Jahren 21%), in den Top 7-Städten bei 40% (ggü. 47% | 40%).

Begünstigt wurde dieser Rückgang nur zum Teil durch Preisrückgänge, vielmehr sind auch die Mieten zuletzt kräftig gestiegen. Ausgelöst wurde dies durch eine leicht rückläufige Bautätigkeit, aber vor allem durch die steigende Nachfrage infolge erhöhter Zuwanderung.

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