Generation 50plus: Jeder Dritte rechnet mit finanziellen Einbußen

Der wirtschaftliche Aufschwung ist auch bei der Generation 50plus angekommen, so eine Studie des Kreditanbieters Easycredit. So habe sich die finanzielle Lage gegenüber 2013 zwar verbessert, dennoch bleibe die Mehrheit bei den Ausgaben zurückhaltend.

Trotz einer aktuellen Verbesserung der finanziellen Lage, erwartet jeder Dritte über 50 finanzielle Einbußen innerhalb der nächsten fünf Jahre.

80 Prozent der über 50-Jährigen sind laut der Studie „Liquidität 50plus“ zufrieden mit ihrer finanziellen Situation. Viele sorgen demnach dennoch bereits für schlechtere Zeiten vor. Vor allem die 50- bis 59-Jährigen beurteilen ihre derzeitige finanzielle Lage besser als im Vorjahr: 79 Prozent beschreiben sie als gut oder sogar sehr gut. 2013 waren es fünf Prozentpunkte weniger.

„Die Studie zeigt, dass Lohnerhöhungen auch bei den Älteren ankommen. Mit Blick auf den Ruhestand sollte aber gerade in der aktuell guten wirtschaftlichen Situation bei der Liquiditätsplanung ein ausreichender Puffer für Alter und Pflege berücksichtigt werden“, sagt Alexander Boldyreff, Vorstandsvorsitzender der Team Bank, die den Easycredit anbietet.

Getrübte Aussichten

In die Zukunft blicken der Studie zufolge bereits viele über 50-jährige etwas skeptischer. Jeder Dritte rechne mit finanziellen Einbußen in den kommenden drei bis fünf Jahren. Entsprechend zurückhaltend sind demnach die über 50-Jährigen bei ihren Ausgaben. So wollen 53 Prozent in den kommenden zwölf Monaten in Gesundheits- und Pflegeleistungen investieren. 38 Prozent legen demnach ihr Erspartes zurück, um in Zukunft finanziell abgesichert zu sein. Für Luxusartikel wolle hingegen nur knapp jeder Vierte sein Geld ausgeben.

Die Besonnenheit in Finanzangelegenheiten zeige sich auch bei der Kreditaufnahme, so die Studie. Sieben Prozent der Generation 50plus denken aktuell daran, sich zu verschulden. Und wenn, dann am ehesten für Gesundheitsleistungen (48 Prozent) oder den altersgerechten Umbau der Immobilie (37 Prozent). Ein neues Auto (26 Prozent), technische Geräte wie Fernseher oder Smartphones (22 Prozent) und eine große Reise (fünf Prozent) wollen dagegen die wenigsten „auf Pump“ finanzieren.

„Auch wenn es den Älteren aktuell gut geht, geben sie ihr Geld nicht leichtsinnig aus, sondern investieren in Werte, die langfristig Sicherheit bringen“, so Boldyreff. Entscheidend sei ein klarer Überblick über die eigenen Finanzen und die eigene Leistungsfähigkeit im Alter. Derzeit gelten in Deutschland mehr als drei Millionen Haushalte als überschuldet, wie Schufa und Creditreform ermittelt haben. Alleine im Jahr 2013 wurden 111.000 Personen über 70 Jahre als überschuldet eingestuft.

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Für die repräsentative Studie „Liquidität 50plus“ hat das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Easycredit im Juni und Juli 2014 1.000 Personen im Alter von 50 bis 79 Jahren befragt. (jb)

Foto: Shutterstock

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