Deutsche Wohnen: Mehr Gewinn durch steigende Mieten

In Berlin steht der börsennotierte Konzern besonders in der Kritik. Im Kampf gegen steigende Mieten und Wohnungsnot waren zuletzt vor allem in Großstädten Forderungen nach einer Enteignung von Immobilienkonzernen wie Deutsche Wohnen oder Vonovia laut geworden. In Berlin werden Unterschriften für ein Volksbegehren gesammelt.

„Die Deutsche Wohnen unterstützt das Instrument des Mietspiegels ausdrücklich“, sagte Unternehmenschef Michael Zahn laut Mitteilung. Es könne grundsätzlich ein geeignetes Mittel zur Bestimmung der ortsüblichen Vergleichsmiete sein.

Allerdings sei die Erstellung nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen eine Voraussetzung. Eine Weiterentwicklung des Mietspiegels und ein bundeseinheitlicher Standard seien unerlässlich.

Hohe Investitionen in Sanierungen

Unter dem Strich blieben in den ersten drei Monaten 111 Millionen Euro als Gewinn hängen, nach 103,4 Millionen Euro im Vorjahr. Deutlich mehr Geld steckt Deutsche Wohnen wie auch die Konkurrenten in die Sanierung.

Die Ausgaben hierfür betrugen im ersten Quartal 53,7 Millionen Euro – das waren knapp 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings könnten hiervon nur rund 30 Prozent auf die Mieter als Modernisierungskosten umgelegt werden, hieß es weiter.

Mit modernisierten Wohnungen können Vermieter in der Regel auch die Mieten anheben. Die Vertragsmieten stiegen in den ersten drei Monaten auf vergleichbarer Basis um 6,1 Prozent auf 205 Millionen Euro.

Auch Pflegeimmobilien im Portfolio

Große Immobilienwohnkonzerne wie Deutsche Wohnen stehen schon länger in der Kritik wegen ihrer Modernisierungsumlagen. Deshalb wurde vor kurzem das Mietrecht zugunsten von Mietern verschärft.

Um von der starken Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen in Großstädten zu profitieren, will Deutsche Wohnen neue Wohnungen bauen. Bis 2022 will das Unternehmen nach früheren Angaben rund 2.500 Wohnungen in deutschen Städte errichten.

Anders als Vonovia setzt der Berliner Immobilienkonzern zudem auf die wachsende Zahl von Pflegebedürftigen in Deutschland und investiert in Pflegeeinrichtungen. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

 

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