Gute Vorsätze für 2020: Wie man den Stress auf Dienstreisen minimiert

Bei Verspätung gibt’s eine Belohnung

Berater Christopher Schulz hat einen psychologischen Trick parat, den er oft selbst anwendet. „Alle Flüge sind gecancelt oder man ist mal wieder gestrandet – für solche Situationen reserviere ich mir eine besondere Belohnung.“ Man könne sich etwa einen ganz speziellen Kaffee gönnen, den man sonst nicht trinkt oder die neueste Folge der Lieblingsserie anschauen.

Bei gut bezahlten Managern ist die zeitintensive Dienstreise mit all ihren Strapazen durch das Gehalt abgegolten, bei Facharbeitern und einfachen Angestellten sieht die Sache dagegen anders aus. „Es ist so, dass die Mühen des Reisens durch die Rechtsprechung nicht ausreichend gewürdigt werden“, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Vieles sei nicht klar geregelt, daher gebe es oft Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Das fängt schon bei der Anreise an. Will der Arbeitgeber, dass sein Angestellter mit dem Auto anreist, so ist die Sache klar: Die Fahrt ist Arbeitszeit, schließlich muss der Arbeitgeber den PKW selbst steuern.

Wird als Transportmittel das Flugzeug oder die Bahn genutzt und es gibt keine Arbeit, die während der Reise erledigt werden muss, gilt das als Freizeit. Auch wenn es sich nicht so anfühlt. Aus der Praxis weiß Alexander Bredereck, dass es häufig zum Kompromiss kommt. 

Dann gilt die Hinreise als Arbeitszeit, weil sie zur Vorbereitung auf den Kundentermin genutzt werden soll. Die Rückreise ist allerdings Freizeit. Gehe aber ein ganzer Arbeitstag nur für An-, oder Abreise drauf, müsse das vergütet werden. Auch Übernachtungen müssten vom Arbeitgeber übernommen werden, wenn die Tagesarbeitszeit erreicht sei. „Bei Dienstreisen ist die Dunkelziffer für Überschreitungen des Arbeitszeitgesetzes hoch.“

 

Seite 3: Unsicherheiten ausschließen

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