Überwiegend positives Jahr für Edelmetalle

Noch im Dezember sah es nicht nach einem guten Jahr für Edelmetall-Investoren aus. Doch nach der Sitzung der US-Notenbank sind die Kurse von Gold, Platin und Co bis Jahresende deutlich gestiegen. Palladium verzeichnete 2017 ein Rekordjahr.

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Der Preis für kein anderes Metall ist 2017 so stark angestiegen wie der für Palladium.

Nach einem Rücksetzer im Vorfeld des Meetings  der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im Dezember 2017 legten alle Rohstoffe noch einmal zu und schlossen das vergangene Jahr positiv ab.

Für Gold stand 2017 im Zeichen der Konsolidierung. Dank einer starken Jahresendrallye konnte es sich von seinem zwischenzeitlichen Fünf-Monats-Tief um 1.238 US-Dollar pro Feinunze im Dezember wieder erholen. Das geht aus dem Stabilitas Edelmetall-Report hervor.

Goldkurs über 1.300 US-Dollar

Letztlich habe der Goldkurs von 1.302 US-Dollar pro Feinunze die psychologisch wichtige Marke von 1.300 US-Dollar geknackt und sei auf Jahressicht um 13,1 Prozent gestiegen. „Aufgrund des schwächelnden Dollars ist der Goldpreis auf Euro-Basis allerdings nicht gestiegen, beziehungsweise sogar leicht gefallen“, schränkt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer von Stabilitas ein.

„Im Vergleich zu anderen Anlageklassen wie Immobilien oder Aktien bleibt Gold von seinen Höchstständen um ca. 1.900 US-Dollar pro Feinunze noch ein ganzes Stück entfernt. Dass die aktuelle Phase der Konsolidierung entsprechend länger anhält, ist insofern nachvollziehbar. Das bedeutet aber auch, dass im Bereich der Edelmetalle noch ein großes Gewinnpotential vorhanden ist“, sagt Siegel.

Der Preis für Silber sei 2017 lediglich um 3,9 Prozent auf 16,93 US-Dollar pro Feinunze gestiegen. „Bemerkenswert ist, dass der Silberpreis deutlich weniger gestiegen ist als Gold. Das deutet darauf hin, dass das spekulative Interesse im Markt im abgelaufenen Jahr weniger ausgeprägt war“, sagt Siegel. „Sollte Gold den Aufwärtstrend auch im neuen Jahr fortsetzen, ist es aber wahrscheinlich, dass Silber sichtbar aufholt.“

Rekordjahr für Palladium

Der Platinkurs schwankte laut Stabilitas im Jahresverlauf und fiel im Dezember auf ein Jahrestief von 882 US-Dollar pro Feinunze. Nach dem Fed-Meeting im Dezember mit sei der Kurs allerdings auf 931 US-Dollar pro Feinunze gestiegen und habe damit ein Plus von 2,9 Prozent erreicht.

Palladium hat sich nach Angaben von Stabilitas in 2017 um 50,2 Prozent auf 1.064 US-Dollar verteuert. Im September habe der Kurs erstmals seit 2001 Platin wieder überholt.

„Entgegen mancher Erwartung haben sich der Platin- und Palladiumpreis im vergangenen Jahr nicht wieder angenähert. Letztlich sind für die Preisentwicklungen auf diesem Markt nur wenige Produzenten und Händler verantwortlich. Fundamentale Entwicklungen, wie eine verstärkte Palladium-Nachfrage aus der Automobilindustrie, spielen im Gegensatz zum Verhalten der Investoren nur eine untergeordnete Rolle“, sagt Siegel.

Die Aktien der Minengesellschaften schlossen ähnlich wie zu Jahresbeginn. „Das Interesse im Markt war im vergangenen Jahr nicht besonders groß. Nach einem sehr starken 2016 stand 2017 im Zeichen der Konsolidierung“, so Siegel. (kl)

Foto: Shutterstock

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