Firmenbonds: Experten warnen vor „Schulden-Fiasko“

So werde beispielsweise die Zinslast des Automobilkonzerns Daimler von derzeit 550 Millionen Euro pro Jahr bei drei Prozent höheren Zinsen um etwa das Sechsfache anwachsen und die Gewinnmarge von 5,6 auf 3,7 Prozent drücken.

Dazu kommt noch, dass Unternehmensanleihen im historischen Vergleich und häufig auch relativ zu Aktien größtenteils überbewertet sind, so von Aesch und Lesniewicz.

Während die Verschuldungen vieler Unternehmen ansteigen, gehen Zinsen und Spreads weiter in die Knie. Gleichzeitig werde die Luft nach oben für Unternehmensanleihen dünner während Aktien vom weiterhin günstigen ökonomischen Umfeld und der US-Steuerreform profitieren.

Refinanzierung wird schwere Prüfung

Somit ergebe sich aus einer Mischung verschiedener Faktoren eine äußerst gefährliche Situation. Sollte es gut gehen, so wird sich diese Front laut Conren vorerst beruhigen. Dafür spreche, dass im aktuellen Reifestadium des Zyklus das Marktsentiment ausschlaggebend sei und nicht die Fundamentaldaten.

Theoretisch kann es am Markt noch sehr lange so gut gehen wie bisher, jedoch nicht für immer – und die kommende Refinanzierungswelle stellt von Aesch und Lesniewicz zufolge einen schwierigen Prüfstein dar. (bm)

Foto: Shutterstock

 

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