„Das Thema Riester hat uns gepackt“

Ihre Initiative hat im vergangenen Jahr beim Wirtschaftsrat der CDU einige Reformoptionen für die Zukunft der Riester-Rente angeregt. An welchen Stellschrauben sollte aus Ihrer Sicht gedreht werden?

Natürlich würde eine – behutsame – Reform der Riester-Rente guttun, etwa beim Abbau des bürokratischen Zulagenprozesses oder bei den Beitragsgarantien. Hier lohnt es sich nachzujustieren. Auch eine höhere staatliche Förderung wäre sinnvoll und würde die Attraktivität der Riester-Altersvorsorge weiter erhöhen. Auf Grund des aktuellen Niedrigzinsumfeldes regt die Initiative „Pro Riester“ deshalb an, dass die derzeit noch obligatorische Bruttobeitragsgarantie entweder individuell gestaltbar ermöglicht wird – je nach Sicherheitsbedürfnis des Riester-Sparers und dessen Eintrittsalters zwischen null und 100 Prozent – oder aber zumindest auf 80 Prozent abgesenkt wird. Bleibt diese Anpassung aus, wird ein großer Personenkreis faktisch von der Riester-Förderung ausgeschlossen. Aus psychologischen Gründen schlagen wir vor, dass die Riester-Rente künftig entweder nicht mehr auf die Grundsicherung im Alter angerechnet wird oder ein an die Inflation angepasster Betrag ausreichend hoher Freibeitrag eingeführt wird. Bei der Bevölkerung muss die Botschaft „eigene Altersvorsorge lohnt sich“ ankommen.
Auch sollten die Zulagen und der maximal geförderte jährliche Sparbetrag indexiert werden, ähnlich wie es vor einigen Jahren bei der Basisrente eingeführt wurde.
Hilfreich wäre auch eine Ausweitung der förderberechtigten Personen auf alle Steuerpflichtigen, etwa Selbständige. Bei den oftmals gebrochenen Arbeitsbiografien würde das der Gefahr der Altersarmut vorbeugen.

Interview: Kim Brodtmann

Foto: Die Bayerische


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