Die Zinsen von morgen sichern

Wohn-Riester eignet sich für kinderreiche Familien

Um die volle Förderung zu erhalten, muss der Geförderte mindestens vier Prozent seines jährlichen Bruttoeinkommens für sein Riester-Produkt verwenden. Die Höhe der staatlichen Förderung beträgt jährlich 154 Euro, für jedes Kind erhält der oder die Geförderte maximal 300 Euro jährlich. Aus diesem Grund kann Wohn-Riester kinderreichen Familien den Weg zur eigenen Immobilie erleichtern. Die gesamten staatlichen Zulagen müssen vom Förderberechtigten zur Tilgung aufgewendet werden. Darüber hinaus können bis zu 2.100 Euro der Tilgungszahlungen im Jahr von der Steuer abgesetzt werden.

Ein großer Vorteil von Wohn-Riester-Produkten, die für den Bau oder Kauf einer Immobilie eingesetzt werden, besteht darin, dass die eigenen vier Wände dank staatlicher Zuschüsse und Steuervorteile schneller abbezahlt werden können und somit Zinszahlungen eingespart werden. Allerdings muss ein Teil im Rentenalter nachversteuert werden. Hintergrund der Regelung ist, dass bei der Nutzung von Wohn-Riester-Produkten ein fiktives Wohnförderkonto eingerichtet wird. In diesem Konto wird kein tatsächlicher Betrag angespart, es werden nur der Entnahmebetrag, die geförderten Tilgungsleistungen und die hierfür gewährten Zulagen verzeichnet.

Steuer fällt direkt nach Auflösung des Kontos an

Wenn das Konto am Ende aufgelöst wird, fällt direkt im Anschluss die Steuer für den registrierten Betrag an. Dies kann der Geförderte dahingehend leisten, dass zu Beginn der Auszahlungsphase der Kontostand durch die Zahl der Lebensjahre bis zu seinem 85. Lebensjahr geteilt wird. Der entstehende Jahresbetrag wird zu seinem versteuernden Einkommen dazugezählt. Ebenso ist ein Antrag auf eine Einmalbesteuerung möglich, bei dieser Variante werden zu Beginn der Auszahlungsphase einmalig 70 Prozent des Betrags auf dem Wohnförderkonto zu seinem zu versteuernden Einkommen addiert.

Dieser steuerliche Aspekt der Eigenheimrente hat in der Vergangenheit immer wieder zu negativen Bewertungen von Wohn-Riester-Produkten geführt. In vielen Fällen übersteigen die Förderleistungen und Steuerersparnisse in der Finanzierungsphase die Steuerleistungen im Rentenalter aber deutlich, und das Produkt zahlt sich für den Förderberechtigten aus. Letztendlich kommt es auf den individuellen Fall des betreffenden Kunden an, ob er zum Beispiel Kinder hat, welcher Anbieter am besten passt und ähnliches. Ungeachtet dessen sollten sich Neueinsteiger die erhöhte spätere Steuerlast vor Beginn bewusst machen und im Verlauf der Sparphase nicht aus den Augen verlieren.

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Bausparverträge: Ein sinnvolles Produkt

Zusammenfassend gesagt können Bausparprodukte momentan sinnvoll zur Absicherung des niedrigen Zinsniveaus eingesetzt werden. Die Produktgeber stellen Finanzierungsspezialisten zu diesem Zweck auch fertige Kombinationsprodukte zur Verfügung. Vom Makler selbst zusammengestellte Produktkombinationen können Zinsvorteile bieten, wenn sie individuell aufeinander abgestimmt werden.

Autor Michael Neumann ist Geschäftsführer des Maklerpools Qualitypool

Foto: Florian Sonntag

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