Altersvorsorge: Babyboomer agieren nachlässig

Lediglich ein Drittel der „Babyboomer“ kann die eigene Altersvorsorge präzise benennen, so eine repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts YouGov. Demnach setzen zudem viele Anleger aus dieser Generation auf schlecht verzinste Produkte wie Tagesgeld.

Die Studienautoren monieren, dass sich viele Babyboomer trotz nahenden Rentenalters nicht systematisch genug mit der finanziellen Planung ihres Ruhestands beschäftigen.

Im Auftrag des Wieslocher Finanzdienstleisters MLP und des Versicherers Aegon hat das Kölner Marktforschungsinstitut Vermögende aus der Generation der Babyboomer (Alter: 45-65 Jahre)  zu ihrer finanziellen Ruhestandplanung befragt. Demnach halten sich zwar 95 Prozent für gut beziehungsweise noch besser vorbereitet, aber lediglich ein Drittel kann den eigenen Stand der Altersvorsorge präzise benennen.

Die Struktur des eigenen Vermögens sei bei 34 Prozent der Babyboomer zufallsgeprägt, konstatieren die Studienautoren. Und das obwohl demnach ein Großteil der Befragten (71 Prozent) die private Altersvorsorge für sehr wichtig hält. Drei Viertel der befragten Babyboomer hofft bei der eigenen Ruhestandsplanung er Studie zufolge auf zusätzliche, nur schwer planbare Einnahmen wie Erbschaften.

Keine systematische Altersvorsorge

Auch das Anlageverhalten der Babyboomer halten die Studienautoren für bedenklich. Zwar investieren 72 Prozent der Babyboomer demnach ihr Geld in Aktien. 70 Prozent legen ihr Vermögen jedoch auch in Tagesgeld und andere kurzfristige, gering verzinste Finanzprodukte an. Ändern wollen die Babyboomer der Studie zufolge ihre Anlagestrategie nicht und nennen hierfür vor allem fehlende Produkte (24 Prozent) und mangelnde Transparenz (20 Prozent) als Gründe.

„Trotz nahenden Rentenalters beschäftigen sich viele Bürger nicht systematisch genug mit der finanziellen Planung ihres Ruhestands“,  sagt Manfred Bauer, Produktvorstand bei MLP. „Selbst vermögende Anleger, die sich der Bedeutung des Themas bewusst sind, agieren viel zu nachlässig – das zeigt unsere Studie sehr klar“, so Bauer weiter.

[article_line]

Für die Studie hat YouGov 264 Personen im Alter von 45 bis 65 Jahren und mit einem kurzfristig verfügbaren Vermögen von mindestens 200.000 Euro im Zeitraum vom 14. bis 30. Juli 2014 befragt. (jb)

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments